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Es gibt so viel Scheisse am Markt, und so viel schlecht umgesetzte Software, da verwundert es mich nicht unbedingt dass auch auf KI aufgesprungen wird häufig egal wie sinnvoll oder ausgereift oder gut integriert.
So lange man es ignorieren kann geht es ja noch.
Ich finde nicht nur KI sollte sinnvoller eingesetzt werden. Aber ändern wird sich nichts.
Ich verstehe einfach nicht wer die ganzen Aufgezwungenen KI-Features überhaupt braucht.
- Whatsapp: Noch nie auf dieses Icon geklickt und ich kenne auch keinen der sich nicht darüber nervt
- Adobe Acrobat: Für was braucht man da bitte KI? Ich muss ein PDF öffnen und vielleicht mal was suchen.
- Suchmaschinen: Hört doch auf. Wenn ich eine dumme KI Antwort will, frag ich direkt ChatGPT
- Unser altbackenes ERP: Für was bitte diesen KI Button? Als ob der etwas könnte was dem Unternehmen was bringen würde.
- Android Gemini: Nervt nur, wie bringt man den Scheiss ganz weg…
Hauptsache überall noch irgendwelche KI einbinden ohne eine Idee was überhaupt für Probleme damit gelöst werden sollen.
Es gibt bei textverarbeitungen, webbrowsern und auch PDF viewern die funktion dass man fragen zum PDF inhalt stellen kann, was nuetzlich ist wenn man ein langes textfile hat und nur mal kurz was nachschlagen muss. Bei normalen textsuchen hat man eben nur glueck wenn man genau weiss welches wort man sucht, aber datum zu einem bestimmten ereigniss zu finden was irgendwo in einem 100 seiten dokument einmal erwaehnt wird wird schwierig.
aber um wirklich sicher zu sein müsste ich es ja trotzdem nachprüfen. volles vertrauen habe ich nachdem was ich bisher so gesehen habe definitiv noch nicht.
Naja für was nachlesen geht es. Brauchte neulich ein Feature um einen bestimmten Header zu setzen. Hab einfach den Namen vergessen. Da hab ich nach langem klassichen suchen in der “AI Summary” den Header gesehen und es fiel mir wieder ein. Aber mit grober beschreibung im Internet suchen hat nicht so gut geklappt wie KI mit der Beschreibung zu fragen.
War aber auch das erste mal dass das geklappt hat.
Soll wohl auch Programme geben die zu ihrer Antwort auch einen Link zum entsprechenden Abschnitt mit angeben, hab’s aber selbst noch nie gebraucht.
Beim woechentlichen meeting mit entwicklern, support und sales war es aber wirklich so, dass das sales team von (geschaefts-) kunden aktiv nach KI features gefragt wurde und diese wohl wirklich heiss drauf sind, weswegen die firma dahingegend auch schnell “KI” angeflascht hat.
Habe zwar auch mehrmals bei gelegenheit darauf hingewiesen das der bisherige KI einsatz zumindest bei uersetzungen Englisch->Deutsch mit ChatGPT bestenfalls zu 60% korrekt ist und das ergebniss sich liest wie ein chinesischer scam shop; aber im moment ist in geschaeftsleitung und sales eher das mindset “KI = line goes up”.
Softwareanbieter müssen aufhören, blind Trends hinterherzulaufen und überall KI einzubauen.
Ja, dann gehen sie halt pleite. Es mag sein, dass KI in vielerlei Hinsicht scheiße ist, aber es kann auch ein nützliches Werkzeug sein und wenn man sich dieser Entwicklung entzieht, wird man konkurrenzunfähig.
Mir wäre lieber, der Artikel hätte sich mal auf den vorangehen Punkt konzentriert und mit “spart Energie und passt auf eure Daten auf” geschlossen, anstatt die in Deutschland reflexartige Technophobiekeule zu schwingen.
Mit der Blockchain wird alles besser …
Tatsächlich gibt’s gute Einsatzzwecke, siehe digitale Brieftasche. Aber der Artikel liest sich nicht wie “Mich nervt, dass Blockchain überall benutzt wird”, sondern wie “es ist [wissenschaftlich/statistisch/gefühlt/beliebig] belegt, dass Blockchain schlecht ist” und das ist halt nur Polemik.
Verknüpfte Hashes haben einen Zweck (siehe Git). Aber Blockchain ist Müll, vor allem angesichts der Kosten (und wenn es keine Stromkosten sind, dann sind es die Kosten für SSDs, um stake zu proofen).
Ich behaupte ja nichts gegenteiliges, aber ich finde den Vergleich halt schwach. Ich bin auch kein KI-Bro und ebensowenig renne ich jedem Hype hinterher, aber man soll sich doch einfach mal überlegen, welchen Einzug das ganze schon im Gegensatz zu Blockchain gehalten hat. Mich erinnert das mehr an das damalige “Ach, das braucht kein Mensch, wir brauchen nur mehr Takt”, als Multithreading eingeführt wurde.
Ob man will oder nicht, der KI Scheiß ist gekommen, um zu bleiben und unsere Aufgabe sollte jetzt nicht sein, darüber zu klagen, dass man das wieder zurückdreht, sondern den Anschluss zu halten, um überhaupt einen kleinen Wirkungsgrad für positive Veränderungen zu erlangen - sonst sitzen wir weiter meckernd auf den hinteren Bänken.
Wir sind im Hype Zyklus halt gerade auf dem ersten Peak. Da baut halt jeder das überall ein, dann kommen die Leute die das haten, dann findet man raus, dass nur 1% der Einsätze wirklich sinnvoll ist und der Rest unnötig Geld und Ressourcen verschwendet, und dann geht es ins Tal.
Blockchain ist in dem Tal, da werden dann in den nächsten 10 Jahren die nischigen, sinnvollen Anwendungen herauskommen.
Mein erster Hype Zyklus waren übrigens Drohnen. Als ich anfing zu studieren hieß es in 10 Jahren wird sich niemand mehr bewegen, weil Drohnen dann alles machen, sie bringen Essen und Pakete und die Einkäufe und überhaupt.
Dann hat man 10 Jahre nichts mehr von Drohnen gehört, und heute gibt es halt einige nischige Anwendungen, wo die Technologie richtig sinnvoll ist. Spoiler: es sind nicht Paketdienste und Essenslieferanten 😂
Da geh ich was LLMs angeht nicht ganz mit, weil es im Gegensatz zu Blockchain (bringt halt niemandem was, welch Überraschung) und Drohnen (technisch und regulatorisch schwer durchsetzbar) ja schon wirklich viele nützliche Anwendungsfälle gibt.
Und auf dem Peak sind wir nicht mehr, aber auch nicht im Tal. Ich denke, dass der Hype um die magischen Innovationen rum ist, nun geht es in der nächsten Iteration um Stabilität. Ich denke, bei dem bescheuerten Begriff KI denken viele noch an die generalisierte Skynet-KI. Das interessiert mich aber nicht, sondern ich denke, die nächsten Errungenschaften werden im Bereich Nachvollziehbarkeit, also Monitoring, sowie der Energieeffizienz liegen. Und spätestens da holst du halt die Tech-Bros nicht mehr ab, weil man da keine aufregenden neuen Python-Skripte und Dashboards mehr zusammenkopieren kann.
Das Ding ist halt, dass wir aller paar Wochen einem neuen Hype hinterher rennen, der versucht, soziale Probleme mit Technik zu erschlagen. Ja, (generative) KI wird eine deutlich längere Halbwertsdauer haben als Blockchain. Gleichzeitig lohnt es sich glaub ich trotzdem, nicht jeden mneschenfeindlichen Müll zu kaufen, auch wenn er puportedly gut für Bishness ist.
Genau das kritisiere ich ja am Artikel. Man vermischt da die Begriffe Chatbot und generative LLMs miteinander. Chatbots sind LLMs, aber nicht jedes LLM muss ein Chatbot sein. Und dann übt man über diesem falschen Schluss ein viel zu pauschales Urteil.
Es gäbe mächtig viel zu gewinnen in dieser ganzen Sache, allem voran Souveränität. Dass Software sinnlos mit KI zugespamt wird, ist dabei auf lange Sicht nicht relevant, das nutzt sich schnell genug ab. Aber den gezielten Einsatz von LLMs als Werkzeug und Teilkomponente zu bewerben, das ist doch schon lange so, nur dass ML halt niemanden interessiert hat und LLMs hingegen in der Gesellschaft populär sind.
Und die Konklusion “nutzt keine KI, das kostet mehr Energie und klaut Daten” erscheint mir nicht schlüssig, eher “nutzt keine KI, die ihr nicht selbst kontrollieren könnt” wäre ein schöner Schluss für so einen Artikel gewesen.
Ja, dann gehen sie halt pleite.
Microsoft ballert gerade seine ganzen Gewinne aus Office und Windows in Copilot, während völlig unklar ist, wie sich das wieder gegenfinanzieren soll. Die Alexa-/Siri-Assistenten-Schwemme ist ja auch abgeebbt, seit klar ist, dass da niemand mit Geld verdient.
Ich verweise auch mal auf meinen Pfosten mit Ruha Benjamin von gestern, der das komplette “transhumanistische” Mindset, das hinter generativer KI steht, ganz gut kontextualisiert (Spoiler: Eugenik).